Willkommen auf dem Blog von Algoright e.V., es geht endlich los!

Im Gegensatz zu unserer Homepage, die als erste Anlaufstelle im sicheren Hafen dient, widmen wir uns auf diesem Blog aktuellen Themen rund um Digitalisierung und Gesellschaft. Da es uns bei Algoright e.V. vor allem auch darum geht, wegweisende Konzepte und Erkenntnisse aus der Forschung in den stattfindenden Diskursen zu etablieren, unabhängige Expertise bereitzustellen und Themen im Zusammenspiel und aus Sicht unterschiedlicher Fachrichtungen zu beleuchten, werden wir auf diesem Blog den Zeigefinger mahnend erheben und unseren Senf dazu geben.

Dabei steht nicht die gnadenlose Kritik im Vordergrund, sondern unsere konkreten Vorschläge und Analysen wie wir die Digitalisierung zum Wohle der Gesellschaft gestalten und vollziehen können. Das beinhaltet natürlich die Fragen danach, wohin die Reise gehen soll, wie diese Reise aussehen kann und welche Abkürzungen wir nicht nehmen sollten. Die Gründung von Algoright e.V. beruht unter anderem auf der wichtigen Einsicht, dass die Reise der Digitalisierung stattfindet, ob wir das wollen oder nicht. Aber: wir können beeinflussen wohin es geht und wie wir dort hinkommen – kurz gesagt, der Navigator sein.

Um unserem inhärenten interdisziplinären Charakter Rechnung zu tragen – und weil man viel lieber in einer Gruppe auf eine solche Reise geht – streben die Blogposts an, auch tagesaktuelle Themen aus der Sicht nicht nur einer Wissenschaft zu betrachten. Dieser Ansatz ist keine Marotte unsererseits oder eine unerhebliche Fingerübung: Die drängenden Fragen der Digitalisierung lassen sich nicht aus Sicht einer Wissenschaft beantworten oder analysieren. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Sichtweisen der einzelnen Wissenschaften ineinander greifen, möchten wir das an einem kleinen Beispiel verdeutlichen: Voll- oder teilautomatische Entscheidungen in Bewerbungsverfahren berühren ganz unterschiedliche Themenfelder, die eng miteinander verzahnt sind.

Die Beantwortung der datenschutzrechtlichen Fragestellungen wirkt sich darauf aus, inwieweit Menschen solche Bewerbungsverfahren akzeptieren, bedingen aber auch gleichzeitig, wie das Verfahren gestaltet werden darf (Jura & Psychologie). Die Frage der Akzeptanz ist dagegen eng verknüpft mit der Frage, unter welchen Umständen wir solche Verfahren überhaupt zulassen sollten und welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit solche Verfahren moralischen und demokratischen Standards genügen (Philosophie). Wie diese Vorschläge umgesetzt werden können oder welche technischen und konzeptionellen Restriktionen für die Beantwortung dieser Fragestellungen bestehen, kann nicht einfach außer Acht gelassen werden (Informatik). Grundsätzlich müssen wir uns natürlich fragen, wie wir Menschen (aus)bilden können, damit sie diesen komplexen Fragestellungen als mündige Bürger gegenüber treten (Didaktik). Wie dieses kleine Beispiel zeigt, stehen die Einzelwissenschaften in einer Wechselwirkung zueinander, wenn wir fundiert Fragen aus dem Bereich der Digitalisierung beantworten möchten.

Aber genug der einleitenden Worte: Lasst die Reise beginnen!